Neues Verbraucherrecht zielt besonders auf Online Shopsfreitag der 13.- nicht für uns!

Neue Rechte – neue Pflichten

Heute – am Freitag, dem 13. – tritt das neue Verbraucherrecht in Kraft: Ein Unglück muss das aber nicht sein. Die neue Rechtsregelung betrifft zwar die gesamte Verkaufswelt, zielt aber im Besonderen auf Online Shops ab. Konsumenten sollen durch das veränderte Recht mehr Klarheit über Ware und Preis erlangen und einfacher den jeweiligen Händler kontaktieren können. Hier ein kurzer Überblick über die Änderungen:

 

Neues Rücktritts-Recht

Widerruf und Rückgabe vereint

Die Verwirrung zwischen Widerrufs- und Rückgaberecht soll beseitigt sein. Zukünftig gibt es nur noch den Widerruf und der ist innerhalb von vierzehn Tagen nach Kaufabschluss jederzeit möglich. Hat der Händler vergessen, den Kunden über sein Recht auf Widerruf zu informieren, kann der sogar ein ganzes Jahr lang den Kauf rückgängig machen. Der Käufer muss seinen Widerruf allerdings ausdrücklich erklärt haben – entweder per Online Formular, per Anruf, E-Mail, Fax oder Brief – und er muss selbst für die Kosten der Rücksendung aufkommen.

Wer also bisher drei Hosen in verschiedenen Größen bestellt hat, um auf jeden Fall das passende Beinkleid heraus filtern zu können, wird sich diese Praxis wohl überlegen müssen.

Für digitale Güter wie eBooks, Downloads, Streaming oder Texte, die per Mail verschickt werden, gilt eine neue Kategorieklasse („digitale Inhalte“), die wiederum ein eigenes Widerrufsrecht erhalten hat.

Transparente Lieferfristen
Ausdrückliche Information erwünscht

Mehr Transparenz soll auch in puncto Lieferzeiten herrschen. Der Händler hat den Kunden ausdrücklich über die Lieferzeit zu informieren und diese darf keinesfalls länger als 30 Tage sein.

Transparente Preise
Alle Häkchen unter Kontrolle

Zukünftig muss jeder Kaufabschluss einen eindeutigen Preis anzeigen, der nicht durch versteckte Gebühren in die Höhe geschraubt wird – ein Praxis, die bisher vor allem Flugpreise oder Hotelbuchungen betreffen konnte. Der Kunde bekommt zukünftig einen Button präsentiert, mit dem er bestätigt, alle etwaigen Zusatzkosten zur Kenntnis genommen zu haben. Formulare, die von Haus aus mit Häkchen versehen sind, gehören nunmehr der Vergangenheit an. Ebenfalls verboten sin d in Zukunft erhöhte Gebühren für Hotlines oder Bezahlungen mit Kreditkarte.

Ein 13. Freitag für den Verbraucher? Wohl kaum. Allerdings einer für Händler, die sich noch nicht vorbereitet haben. Wer noch einmal nachlesen und nachbessern muss: Hier sind die Änderungen im Detail aufgelistet, zusammen mit Mustern und Videoseminaren, die den Umgang mit den neuen Richtlinien zeigen.

Wir wünschen jedenfalls weiterhin viel Erfolg im e-Commerce!

Emil Stark